Whiskyherstellung ist ein faszinierender Prozess, der Handwerk, Tradition und Geduld vereint. In diesem Beitrag nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die einzelnen Schritte der Whiskyproduktion – von der Auswahl der Rohstoffe bis zur Reifung im Fass. Ob du dich für Single Malt, Blended Whisky oder Grain Whisky interessierst: Die Grundlagen der Herstellung sind stets ähnlich – und voller spannender Details.
Die Auswahl der Rohstoffe
Jeder Whisky beginnt mit nur wenigen Zutaten: Wasser, Getreide (meist Gerste) und Hefe. Bei einem Single Malt Whisky wird ausschließlich gemälzte Gerste verwendet. Das verwendete Wasser spielt eine zentrale Rolle für den Charakter des Whiskys – besonders in Schottland schwören Brennereien auf ihr eigenes Quellwasser.
Das Mälzen der Gerste
Beim Mälzen wird die Gerste befeuchtet, damit sie keimt. Dabei bilden sich Enzyme, die später die Stärke in Zucker umwandeln. Nach einigen Tagen wird der Keimprozess gestoppt – durch Trocknung. Bei vielen schottischen Whiskys kommt dabei Torf zum Einsatz, der dem Whisky eine rauchige Note verleiht.
Maischen und Gärung
Die getrocknete Gerste wird gemahlen und mit heißem Wasser vermischt – es entsteht die sogenannte Maische. In diesem Schritt werden die Zucker aus dem Malz gelöst. Die entstandene süße Flüssigkeit, die Würze (Wort genannt), wird abgekühlt und mit Hefe versetzt. In großen Gärbehältern (oft aus Edelstahl oder Holz) vergärt der Zucker zu Alkohol. Dieser Prozess dauert meist 48–72 Stunden – das Ergebnis ist ein „Bier“ mit rund 7–10 % Alkohol.
Die Destillation – Das Herzstück der Whiskyherstellung
Jetzt beginnt der magische Moment der Destillation. Der vergorene Alkohol wird in Kupferbrennblasen (Pot Stills) oder Kolonnenbrennblasen erhitzt. Alkohol verdampft früher als Wasser – und wird in mehreren Schritten kondensiert. Bei klassischen Single Malt Whiskys erfolgt die Destillation meist zweifach (manchmal auch dreifach, z. B. in Irland). Es wird zwischen dem Vorlauf, dem Mittellauf (Herzstück) und dem Nachlauf unterschieden – nur der Mittellauf wird für die Reifung verwendet.
Die Reifung im Fass
Der frisch gebrannte Whisky, auch New Make Spirit genannt, ist zunächst klar und farblos. Erst durch die Reifung in Eichenfässern erhält er seine Farbe und komplexen Aromen. Die Mindestlagerzeit beträgt in der EU drei Jahre – viele Whiskys reifen jedoch deutlich länger. Verwendet werden meist ehemalige Bourbon- oder Sherryfässer, die ihre Charakteristik an den Whisky abgeben.
Das Blending und die Abfüllung
Nach der Reifung wird der Whisky je nach Stil verheiratet – also mit anderen Fässern oder Destillaten vermischt (z. B. bei Blended Whiskys). Bei Single Cask Abfüllungen hingegen stammt der Whisky aus genau einem Fass. Vor der Abfüllung wird der Whisky häufig auf Trinkstärke herabgesetzt – mit Quellwasser auf ca. 40–46 % Vol. Alkohol. Manche Whiskys bleiben ungefiltert und in Fassstärke – für echte Liebhaber ein Highlight.
Fazit: Whiskyherstellung ist Handwerk mit Charakter
Die Whiskyherstellung ist ein Prozess voller Leidenschaft, Handwerkskunst und Geduld. Von der Gerste bis zur Abfüllung vergehen oft viele Jahre – doch die Zeit lohnt sich: Am Ende steht ein Charakterprodukt, das Geschichten erzählt. Wenn du beim nächsten Dram an deinem Glas schnupperst, denk an all die Schritte, die nötig waren, um dieses Geschmackserlebnis zu erschaffen.